Chinesische Legasthenie ist anders – oder auch nicht

16318411Folgenden Artikel fand ich bei „Wissenschaft aktuell“ Alle legasthene Kinder haben Probleme mit der Raumwahrnehmung und/oder Optik und/oder Akustik. Auch in Europa und den USA zeigt sich, dass Legasthenie NICHT eine reine phonologische Angelegenheit ist, sondern einher geht mit differenten Sinneswahrnehmungen. Wo liegt nun der Unterschied zu legasthenen chinesischen  Kindern? Diese haben zumindest eine Menge mehr an Zeichen zu erlernen als englische oder deutsche Kinder und haben es dadurch sicher viel schwerer 🙂

Hier der Artikel: Quelle: © Wissenschaft aktuell Autor: Doris Marszk
Da die chinesische Schrift ganz anders aufgebaut ist als das lateinische Alphabet, äußert sich auch eine Lese-Rechschreib-Schwäche bei chinesischen Kindern ganz anders als bei Kindern, die mit Englisch oder Deutsch aufwachsen

Eine Lese-Rechschreib-Schwäche bei Chinesen ist eine Störung, die ganz anders und möglicherweise auch sehr viel komplizierter ist als solche Legasthenien in Alphabet-Sprachen wie Englisch oder Deutsch. Während eine Lese-Rechschreib-Schwäche in den europäischen Sprachen eine phonologische Störung sei, schreibt ein chinesisches Forscher-Team in der Fachzeitschrift „Current-Biology“, sei es im Chinesischen darüber hinaus auch noch eine visuell-räumliche Störung.“Im Englischen sind die Alphabet-Buchstaben, die sichtbare Wörter formen, aussprechbar“, erklärt Wai Ting Siok von der Universität Hongkong. „Das heißt, der Zugang zur Aussprache von englischen Wörtern wird ermöglicht durch Buchstabe-zu-Laut-Umwandlungsregeln. Weiterlesen „Chinesische Legasthenie ist anders – oder auch nicht“

Was ist Legasthenie ?

Biogenetische UrsachenLegasthenie und Dyskalkulie sind im Menschen vorhandene genbedingte, durch Vererbung weitergegebene Veranlagungen. Durch gengesteuerte Entwicklungsprozesse im Gehirn werden die Sinneswahrnehmungen beeinflusst. Dies haben wissenschaftliche Forschungen bewiesen.

Pädagogische Definition

„Ein legasthener Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen anders empfindet als nicht legasthene Menschen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens und Rechnens.“
Dr. Astrid Kopp-Duller 1995

Wie erkennt man Legasthenie / Dyskalkulie

Grundsätzlich spricht man von einer Primärlegasthenie und/oder Primärdyskalkulie, wenn man Folgendes beobachten kann:

Eine zeitweise Unaufmerksamkeit des Kindes beim Schreiben, Lesen oder Rechnen, d. h. wenn es unmittelbar mit Buchstaben- und/oder Zahlensymbolen zusammentrifft.
Differenzierte Sinneswahrnehmungen, die nicht ausreichend für das Erlernen des Schreibens, Lesens und Rechnens geschärft sind.
Durch unscharfe Sinneswahrnehmungen und der daraus folgenden Unaufmerksamkeit entstehen Wahrnehmungsfehler.